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Ein Hund braucht keinen Hundemantel! Das hätte ich wohl noch vor einigen Jahren geantwortet. Umgeben von Schäferhunden, die mit dicker Unterwolle und isolierten Hundehütten gegen die winterlichen Temperaturen gerüstet waren, gehörte das Thema „Hundemantel“ für mich in die Kategorie „sinnfreier Schnickschnack“. Unsere Hunde hatten damals ihren ganz persönlichen, natürlichen Schutz gegen Wind, Regen und Kälte.
Unsere Schäferhunde hatten ihren ganz persönlichen, natürlichen Schutz gegen Wind, Regen, Kälte.
Heute denke ich anders – nicht nur, weil ich mein Leben mit einem komplett anderen Hunde-Kaliber teile: der wilden Wilma. Sondern auch, weil die Mantelfrage einfach eine ist, die man nicht pauschal beantworten kann.
Mäntel: Eine Frage der Rasse?
Es gibt Rassen wie den Weimaraner, Chihuahua, Pinscher oder Whippet, bei denen der Mensch nicht an die jeweiligen Witterungsverhältnisse beziehungsweise wechselnden Umgebungen der Hunde gedacht hat. Viele dieser Hunde sind felltechnisch einfach nicht so gut gegen kältere Witterungen gerüstet wie andere. Ihnen fehlt die Unterwolle. Sie haben kein langes Deckhaar oder haben generell sehr wenig Fell. Die Folge: Sie kühlen schneller aus und durchnässen bei feuchtem Wetter bis auf die Haut.
Der Rhodesian Ridgeback stammt ursprünglich aus Simbabwe. Für unser nasskaltes Wetter hat er nur wenig übrig.
Ein Beispiel: Der Rhodesian Ridgeback stammt ursprünglich aus Simbabwe, ein Staat im Süden Afrikas. Dort liegen die Jahrestemperaturen zwischen 20°C im Winter und bis 40°C im Sommer. Ein Ridgeback fühlt sich mit seinem kurzen Fell und ohne Unterwolle äußerst unwohl in unserem nasskalten Wetter. Durchaus nachvollziehbar.
Auf längeren Spaziergängen und bei feuchtkaltem Wetter kann ein wind- und wasserabweisender Hundemantel daher Abhilfe schaffen und vor Erkältungen, Blasen- und Nierenentzündungen schützen. Jacken und Mäntel können aber auch für weniger empfindliche Rassen unter bestimmten Umständen empfehlenswert sein – beispielsweise bei absoluten Minusgraden oder bei älteren oder gesundheitlich angeschlagenen Hunden.
Wilma, Miss Nacktbäuchlein…
Wilma ist nicht übermäßig kälteempfindlich. Das mag auch daran liegen, dass wir bei unseren Spaziergängen ständig in Bewegung sind (das gilt umso mehr, je kälter es ist). Wir vermeiden „Stehphasen“. Das funktioniert bei moderaten Minustemperaturen noch sehr gut. Bei längeren Wanderungen oder Temperaturen weit unter null greifen wir regelmäßig auf einen Mantel zurück. Der Grund: Wilma bildet keine Unterwolle, hat kurzes Fell und ist am Bäuchlein sogar fast nackt.
Fällt das Thermometer unter null, kommt das künstliche Fell raus…
Da Wili keinen Durchschnitts-Körperbau hat, haben wir recht lange nach einem Mantel mit geeigneter Passform gesucht. Gefunden haben wir unter anderem einen kuscheligen Wintermantel. Dick gefüttert mit Lammfellimitat hält er Wili schön warm.
Da Wili keinen Durchschnitts-Körperbau hat (Astralkörper), haben wir recht lange nach einem geeigneten Mantel gesucht.
Wir haben zwar noch einen zweiten Mantel, der alle Kriterien eines Funktionsmantels erfüllt, den verschmäht Wili aber mit einer bemerkenswerten und objektiv nicht nachvollziehbaren Inbrunst. Wilma empfindet ihn als Fremdkörper, störend, nervig, lästig, einfach doof. Sobald sie ihn anhat, beginnen die Abschüttelungsmanöver: an der Wand entlang schubbeln, schütteln, steif dastehen, damit Herrchen und Frauchen Mitleid bekommen und sie befreien. Daher nutzen wir nur noch den Hundemantel Herringbone, den wir liebevoll in „Sherlock-Holmes Cape“ umgetauft haben.
[Einschub: Eine kleine, nicht ganz ernst gemeinte Umfrage]
Wem ähnelt Wilma im Herringbone-Mantel
Sherlocks Mission im Schnee
Wilma mag den Wollmantel im Fischgräten-Look sehr. Sie kann sich darin frei bewegen und friert dank des dicken Lammfell-Imitats auch bei längeren Wanderungen nicht. Der hohe (Sherlock-) Kragen, der geschützte Brustbereich und der lange Rückensaum halten die wichtigsten Muskelgruppen schön warm. Der Klettverschluss im Brustbereich lässt sich übrigens individuell verstellen.
Allerdings hätten wir den Mantel eine Nummer größer wählen sollen, denn das Geschirr trägt zusätzlich auf. D.h., lieber eine Nummer größer wählen, wenn ihr ebenfalls ein Geschirr verwendet. Ein kleines Manko: Der Hundemantel ist tatsächlich noch in anderer Hinsicht eher für Halsbandträger konzipiert: Es gibt zwar eine Öffnung für den Leinenanschluss. Allerdings eben nur auf Halsband-Höhe. Eine zweite Öffnung weiter hinten am Rücken wäre für Geschirr-Träger hilfreich. So eine zusätzliche Öffnung lässt sich aber relativ leicht selbst hinzufügen, wenn man sich etwas mit Schere, Nadel und Faden auskennt.
Hinweis: Das Material des Hundemantels ist zwar atmungsaktiv, aber nicht wasserfest, insofern muss bei Regen dann doch der Funktionsmantel vom Haken.
Übrigens…
Im Schnee herumschnüffeln, wandern, Verbrecher jagen ist anstregend. Daher heißt es für Wilma alias Sherlock:
Mission erfüllt, jetzt wird gechillt!
Details zum Mantel:
- Fischgräten-Muster
- Gefüttert mit weichem Lammfellimitat
- Verschluss: Klettverschluss
- Zwei Gummizüge im Brust- und Rückenbereich
- Ohne Ärmel
- Gesticktes Wappenemblem
- Pflegehinweis: Wollwaschgang
- Material: Woll-Mix, Polyester
- Farbe: Braun
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