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Achtung Satire: Perverse Rüden, oder: Rettet die Stofftiere

Fiffibene Hundeblog Satire
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Es gibt nicht mehr viele Tabus. Gummipuppen gehören aber noch dazu. Jedenfalls ist ihre zweckentsprechende Verwendung bislang keine gesellschaftlich anerkannte Alternative zu romantischer Zweisamkeit zwischen zwei Menschen mit Pulsschlag.

 

Von Sören Emmzwoaka

 

Noch nie hat mir jemand von seinen unvergesslichen Nächten mit einer Gummipuppe berichtet – nicht mal nach acht Bier. Bei Hunden ist das anders. Moritz ist sexuell motiviertes Vergnügen mit leblosen Figuren nicht peinlich. Wir dürfen regelmäßig beobachten, wie er mit Stofftieren anbändelt.

Dabei zeigt er sich wenig wählerisch. Da unser Haushalt über einen plüschigen Hund nicht verfügt, benutzt Moritz ein Pferd, einen Pinguin und einen Igel zur Triebabfuhr. Die künstlichen Tiere besitzen viele Vorteile gegenüber ihren natürlichen Vorbildern: Das Pferd ist besteigbarer als in Originalgröße, der Igel ist weicher als mit Naturstacheln und der Pinguin ist verfügbarer als sein lebendiges Pendant vom Südpol. Nach Moritz‘ Einschätzung sind Pferd, Pinguin und Igel zudem dauer-, ähäm, „-bereit“, ein zeitraubender Balztanz entfällt. Die Wahl fällt meist auf jenes Stofftier, das am stärksten nach Hündin riecht. Die echten Hündinnen, die das Stofftiere zuvor durch die Gegend getragen haben, sind von dessen Zweckentfremdung wenig angetan und schauen Moritz vorwurfsvoll an. Er ist in der Sekunde der spätpubertär-anzügliche Kollege, vor dem man sich ein bisschen ekelt. Sein Blick sagt indes nur eines: „Du kannst dich auch gerne selbst zur Verfügung stellen.“

Einige Nachteile hat der Verkehr mit Stofftieren aber dann doch. Kaum hat Moritz sie in Stellung gebracht und ist hinten drauf gehüpft, knicken der kraftlosen Gespielin die Beine weg. Es sind Dutzende Anläufe nötig, bis die richtige Position gefunden ist, und oft haben Herrchen und Frauchen das Stofftier dann schon genervt an sich genommen. Der Druck, innerhalb eines kurzen Zeitfensters zum Erfolg zu kommen, mindert Moritz‘ Vergnügen sicher enorm. Welcher Mann bringt unter Stress schon seine beste Leistung?

Aus Sicht der Stofftiere ist anzunehmen, dass ihnen die Avancen von Moritz nicht ganz geheuer sind. Ich habe genau nachgesehen: Pferd, Pinguin und Igel weisen keinerlei Geschlechtsteile auf. Vermutlich fehlt ihnen nicht nur das Verständnis für das Verlangen des Verehrers, sondern selbst bei gutem Willen auch die Ausrüstung, um es zu erwidern. Moritz setzt indes darauf, dass sich Produktmängel wie fehlende Körperöffnungen bei mehrmaligem Gebrauch von selbst erledigen. Er würde bei einem Stofftier mit Loch zum Beispiel niemals auf die Garantie pochen.

Je länger ich den menschlichen Gummipuppen- mit dem hündischen Stofftier-Gebrauch vergleiche, desto normaler erscheinen mir die Männer. Die bleiben wenigstens bei einem Abbild ihrer eigenen Spezies und schlagen es sich vor dem Akt auch nicht um die Ohren.

Weitere satirische Hundegeschichten von Sören Emmzwoaka sind unter dem Titel „Aus dem Leben eines Rüden“ z.B. über Amazon bestellbar: Click!

Sören Emmzwoaka hat auch darüber auf dem Fiffibene Hundeblog geschrieben:

Achtung Satire: Wer hat Angst vor Hunden und wie kann man damit Geld verdienen?

Achtung Satire: Warum sieben Menschenjahre nicht einem Hundejahr entsprechen!

Und hier könnt ihr die Rezension zu seinem Buch lesen:

Buchrezension: „Aus dem Leben eines Rüden“

 

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Hi, ich bin Neele, #Hundenärrin, #Hundemama, #Hundehaarmagnet, #Bücherwurm, #Textmaniac, #Yogi www.om-sweet-om.de. Auf diesem Hundeblog schreibe ich über das Leben mit Hund. Im Hundeblog findet ihr Trends, Lustiges, Ernstes, Absurdes, Wissenswertes. Ich sage nur: Let the dogs rock the world!

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