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Ding der Unmöglichkeit: Der Hundeboxen-Kauf

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Neele
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Die passende Hundebox zu finden ist schwieriger, als den richtigen Hund zu kaufen. Die Auswahl an Hundeboxen ist zu klein, die Passgenauigkeit einer gebrauchten Box grenzt an ein Wunder und die Anschaffung einer neuen Box gerät im Einzelfall teurer als der Kauf des Hundeboxeninhalts namens Hund!

Von Sören Emmzwoaka („Aus dem Leben eines Rüden“)

 

Technisch betrachtet ist die Herausforderung zwar gleich schwer: Der Hund muss zum eigenen Leben passen und die Box muss zum, pardon: ins eigene Auto passen. Aber während das Angebot an Hunderassen buchstäblich von A wie Appenzeller bis Z wie Zwergdackel reicht, beschränken sich die Hundeboxen auf die Produkte von zwei Qualitätsherstellern und die Klapperkisten unzähliger etwas weniger vertrauenswürdiger Produzenten. Oder wie der heilige St. Iftung von Warentest sagen würde: „Zwei Mal sehr gut und sechzehn Mal mangelhaft.“ Das ist so, als gäbe es auf dem Hundemarkt eben nur Appenzeller bzw. Zwergdackel und der Rest wären Mischlinge unbekannter Herkunft. Biologen mögen einwenden, dass die Herkunft in einer Welt, die nur zwei Hunderassen kennt, so unbekannt nicht sein kann. Und Tierrechtler könnten schockiert feststellen, dass ich Boxen minderer Qualität mit süßen Mischlingen vergleiche, was mir natürlich fernliegt, der Punkt ist: Die Auswahl an Hundeboxen ist zu klein, die Passgenauigkeit einer gebrauchten Box grenzt an ein Wunder und die Anschaffung einer neuen Box gerät im Einzelfall teurer als der Kauf des Hundeboxeninhalts namens Hund!

Meine leidvollen Erfahrungen im Überblick:

Zuerst wollte ich es billig haben und spekulierte auf ein Schnäppchen aus dem Internet. Es kostete mich Überwindung, einen dreibuchstabigen Suchbegriff mit einem X an letzter Stelle gefolgt vom Wort „kaufen“ zu googeln, aber ich tat es. Kurz darauf bekamen mein anspruchsvoller Rüde Moritz und ich Besuch vom Besitzer einer Box, die noch auf einer Pferdekutsche zum Einsatz gekommen zu sein schien. Ich fuhr in seinem alten Auto zur Probe: ein völlig sinnfreies Unterfangen, welches lediglich die Frage aufwarf (und unbeantwortet ließ), ob nun der Aluminiumkäfig klapperte oder doch die Aluminiumkarosserie. Merke: Man braucht wohl gleich doppelt Glück, um jemanden zu finden, dessen Hundebox auch in das eigene Auto passt und der offenbar einen Hund besitzt, der in etwa so groß ist wie der eigene. So viele Gemeinsamkeiten mit einem Fremden aus einer Internet-Annonce grenzen schon an Seelenverwandtschaft.

Ich nahm also Abschied von einer gebrauchten Box und erwärmte  mich langsam für den Gedanken, etwas mehr für eine neue Box von der Stange zahlen zu müssen. Die Hersteller köderten mich mit „Diese-Box-passt-in-ein-Auto-der-Marke-soundso“-Versprechungen. Das Problem ist nur: Ich fahre keinen Soundso (sondern einen Dingens) und halte es für wirtschaftlich vernünftiger, die Box dem Wagen anzupassen als umgekehrt.

Gesagt, getan: Die Anpassung an sich lief wie beim Maßkonfektionär – nur umgekehrt: Denn während der Schneider das Innere (den Menschen) vermisst, damit das Äußere (die Kleidung) später wie angegossen passt, notieren sich die Boxenhersteller den Innenraum/Kofferraum des Äußeren (Auto), um etwas anzufertigen, das nahtlos hineinpasst. Es lief alles prima: Als die Box fertig war, hatte ich den Eindruck, das Auto sei um sie herum konfiguriert worden.

Die preiswerteste Möglichkeit, seinen Hund im Auto zu befestigen, bleibt aber der Einsteck-Anschnaller. Leider gibt es Hunde, die sich zwar von ihrem Herrchen anleinen lassen, nicht jedoch von Herrchens Auto. Eine halbstündige Autofahrt reicht dann schon, um die Verbindung zu kappen, sprich den Anschnaller durchzuknabbern. Wenn man schon mal dabei ist, kann man aus Hundesicht auch gleich mit den Sicherheitsgurten weitermachen.

Um die Kosten für Hundeboxen in Grenzen zu halten, rate ich zu bedingungsloser Marken- und Rassentreue: Einmal Dingens*, immer Dingens*, einmal Drahthaar, immer Drahthaar.

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Weitere satirische Hundegeschichten von Sören Emmzwoaka sind unter dem Titel „Aus dem Leben eines Rüden“ z.B. über Amazon bestellbar: Click!

Sören Emmzwoaka hat auch darüber auf dem Fiffibene Hundeblog geschrieben:

Achtung Satire: Wer hat Angst vor Hunden und wie kann man damit Geld verdienen?

Achtung Satire: Perverse Rüden, oder: Rettet die Stofftiere

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Hi, ich bin Neele, #Hundenärrin, #Hundemama, #Hundehaarmagnet, #Bücherwurm, #Textmaniac, #Yogi www.om-sweet-om.de. Auf diesem Hundeblog schreibe ich über das Leben mit Hund. Im Hundeblog findet ihr Trends, Lustiges, Ernstes, Absurdes, Wissenswertes. Ich sage nur: Let the dogs rock the world!

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