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Bekannt, wie ein „bunter“ Hund….

Kinesiologisches Tape bei Hunden
Neele
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Seit Marley getaped wird, ist sie in der Nachbarschaft bekannt wie ein bunter Hund, denn sie ist „bunt“ im wahrsten Sinne des Wortes.

Von Carolin Caprano

(Mehr Infos zur Autorin findet ihr hier: Click!)

Nach einer etwas rauen Spielrunde mit ihren Hundefreunden, ist ihr Rücken plötzlich ziemlich verspannt, die Muskulatur steinhart. Eine leichte Zerrung. Sonst ist körperlich alles okay. Deshalb gibt es nach einer sanften, lockernden Massage-Einheit im zweiten Schritt ein Kinesiologisches Muskeltape in Pink.

Was ist Kinesiologisches Taping?

Ein therapeutisches Element aus Japan ist seit vielen Jahren auch bei uns auf dem Vormarsch: das Kinesiologische Tape. Die meisten kennen es spätestens seit es immer mehr bekannte Fußballer nutzen oder als es bei den Olympischen Spielen 2012 an vielen Sportlern zu sehen war. Aber nicht nur bei den Hochleistungssportlern, sondern auch im Breitensport und natürlich in physiotherapeutischen Praxen kommt das Kinesiologische Taping zum Einsatz.
Anwendungsbereiche sind dabei vor allem Bewegungseinschränkungen, Schmerzen, funktionelle Dysfunktionen, Verletzungen, Muskelverspannungen, degenerative Gelenkerkrankungen und Lymphproblematiken. Außerdem hat sich das Tape in der Orthopädie, Neurologie, Lymphologie, Gynäkologie und vielen anderen Bereichen als (Begleit-) Therapie bewährt. Dies kann genauso auch auf Hunde übertragen werden.

Taping bei Hunden

Hunde können ebenso wie Menschen und Pferde vom Taping profitieren.

Taping für Hunde

Hunde profitieren in gleicher Weise wie der Mensch von der Wirkung der Tapes. Auf relativ kurzem und glattem Fell haftet das Tape wie auf Haut. Es hebt die Haare sanft an und damit auch die darunter liegende Haut. Die Wirkung des Tapes geht dabei in erster Linie über die Haut, die Muskulatur sowie die neuronalen und energetischen Systeme. Es sollen vor allem die körpereigene Heilungsprozesse unterstützen werden.

Auch für Hunde sorgt das Tape für Linderung bei unterschiedlichen Beschwerden.

 

Beim Material des kinesiologischen K-Active-Tapes handelt es sich um ein hochwertiges Baumwollgewebe. Dieses ist mit einem speziellen Acrylkleber sinusförmig beschichtet. In Dicke, Dehnfähigkeit und Gewicht ist das Tape der Haut sehr ähnlich.

„Full range of motion“

 

Ein Vorteil, den das Kinesiologische Tape gegenüber dem herkömmlichen klassischen Sporttape hat, ist der Erhalt der vollen Beweglichkeit („Full range of motion“) und die Verbesserung der Funktion der Kapillaren. Im Vergleich dazu wird bei den bis dahin bekannten Tape-Techniken oder dem Bandagieren oft eine funktionelle Immobilisation von Gelenken oder Muskeln erwirkt, was gleichzeitig auch Probleme im Bereich der Kapillaren bedeutet.

Voraussetzungen für das Tape bei Hunden

Eine ganzheitliche Betrachtung des Hundekörpers mit seinen vielfältigen Vernetzungen über Strukturen wie der Haut, den Faszien, der Muskulatur und den Meridianen stellt die Grundlage des K-Active-Tapings dar. Voraussetzung sind dabei natürlich anatomische Kenntnisse und ein entsprechender Sicht- und Funktionsbefund. Dies findet immer in Verbindung mit der Überprüfung von Haut- und Faszienverschiebungen statt, um Dysfunktionen am Hundekörper vollständig zu erfassen. Das Fasziennetzwerk erstreckt sich über den gesamten Körper, auch innerhalb der Muskeln, und spielt dadurch eine große Rolle. Kommt es zu Verletzungen, Entzündungen oder anderen Irritationen, verliert die Faszie ihre Elastizität und bildet ein sogenanntes Granulationsgewebe. Dadurch kann es zu Steifheit und Verklebung kommen.

Die Technik des Taping

Wird ein Tape angelegt, so unterscheidet man zunächst in Muskel-, Ligament-, Faszien-, Korrektur-, Lymph- und funktionelle Technik. Je nach Symptomatik und der entsprechenden Wirkung, die erzielt werden soll, wird eine dieser Techniken gewählt oder es werden mehrere miteinander kombiniert. Im Folgenden sollen einige der positiven Effekte aufgezählt werden, die durch die verschiedenen Techniken erzielt werden können: Normotonisierung eines Muskels; Verbesserung der Mikrozirkulation; Erhöhung der Lymphmenge; Positiver Einfluss auf Narben und Fibrosen; Aktivierung von spinalen und supraspinalen analgetischen Systemen; Propriozeptive Stimulierung; Passive Unterstützung und Schmerzdämpfung.

Es wird getestet, welche Tape-Farbe der Hund benötigt…

Taping bei Hunden

Je nach Symptomatik entscheidet man sich für eine der vielfältigen Anlege-Techniken – oder es werden mehrere miteinander kombiniert.

Man hat zudem die Möglichkeit kinesiologisch auszutesten, welche Farbe der Hundepatient am ehesten benötigt, um so die Anlage und den Heilungsverlauf noch zu optimieren. Dies findet sich entsprechend auch im Namen der Therapie und der dazu passenden Produkte wieder. Das K-Active-Tape verbleibt zwischen einem und sieben Tagen am Hund und steht symbolisch für die Hand des Therapeuten, die nun in Form des Tapes bis zum nächsten Behandlungstermin therapeutisch wirksam ist.

Umsetzung zu Hause

Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigen möchte, für den empfiehlt sich, sich mit einem ausgebildeten Therapeuten in Verbindung zu setzen. Außerdem besteht die Möglichkeit Kurse zu besuchen oder einen ersten Einstieg über das Buch „Einführung in das Kinesiologische Taping bei Hunden“ zu versuchen. Nach dem Erfolg des Ratgebers „Einführung in das Kinesiologische Taping bei Pferden: Kleines Tape – große Wirkung“ stellt das Buch die Weiterentwicklung dieser Tapingmethode speziell für die Anwendung bei Hunden dar.

Ein Buch für Tiertherapeuten und interessierte Hundebesitzer.

 

Dieses Buch richtet sich vor allem an Tiertherapeuten sowie interessierte Hundebesitzer, die über Grundkenntnisse in der Hundeanatomie und Krankheitslehre verfügen. Vermittelt werden sowohl die Entstehungsgeschichte sowie das theoretische Grundwissen zum Kinesiologischen Taping als auch die praktische Umsetzung der Techniken speziell am Hund. Zahlreiche Fotos und Fallbeispiele geben dem Leser dabei eine praxisnahe Anleitung.

 

Taping bei Hunden

Wer sich für das Taping interessiert, sollte sich diese zwei Bücher näher ansehen.

 

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