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Mutterinstinkt: Ein artübergreifendes Phänomen?

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Neele
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Mutterinstinkt. Mutterliebe. Zwei sehr starke Begriffe. Zwei Begriffe, die auf einem Hundeblog nichts zu suchen haben? Oder dreht die Neele jetzt völlig frei? Leidet sie unter dem um sich greifenden Trend zur ungesunden Vermenschlichung des Hundes? Sind es etwa die Hormone einer Schwangeren, die das Gehirn allzu gern kapern und den Fokus auf das „Mutterdasein“ verengen? Weder noch.

Mutterinstinkt oder Mutterliebe sind etwas sehr machtvolles. Es ist ein Verhalten bzw. ein Gefühl, das sehr stark in uns verankert ist. Jeder kann es empfinden, dafür braucht es kein Menschenkind, so möchte ich behaupten. Denn auch kinderlose Menschen empfinden eine besondere Verantwortung oder Liebe, Zuneigung, Beschützerinstinkt, Nähe, ein Löwenherz für bestimmte Menschen, für Tiere, die ihnen wichtig sind, am Herzen liegen. Dabei muss es sich nicht um ein leibliches Kind handeln.

Der eine liebt seine Nichte, seinen Neffen, sein Pferd, seinen Hund…und würde jeden Einzelnen in brenzligen Situationen beschützen, ihnen zur Seite stehen und Verantwortung übernehmen – wenn dieser Mutterinstinkt oder diese Mutterliebe vorhanden ist.

Ich habe in der Winterzeit häufig gelesen, dass viele Hunde im Eis eingebrochen sind und mir mit Schrecken vorgestellt, was ich machen würde, wenn Wilma einbrechen würde. Ja, ich wäre hinterher gesprungen, keine Frage. Darüber denkt man nicht nach, man tut es. Als Wilma angegriffen und ins Auge gebissen wurde, bin ich dazwischen gegangen – ohne vorher zu überlegen – und habe damit vielleicht Schlimmeres verhindert.

Wilma ist ein kleiner Wildfang, wie ihr wisst: Sie ist übermütig, ein Adrenalinjunkee mit einem gefährlichen Hang zur Selbstüberschätzung, einer Unnachgiebigkeit und Sturheit, die ihresgleichen sucht, gepaart mit einer unbändigen Abenteuerlust und einem unerschöpflichen Duracell-Vorrat. Entsprechend hoch ist ihr Verletzungsrisiko. Entsprechend oft verbringen wir Zeit beim Tierarzt – so war es zumindest in den vergangenen Wochen. Das bleibt nicht ohne Folgen, denn ich habe Wilma sehr lieb und möchte sie nicht verlieren.

Wer liebt, der sorgt sich meist auch um seinen Schützling, Partner etc. Zu viel Sorge ist natürlich nicht gesund, aber das Sorgen an sich ist völlig normal. Ich habe gelesen, dass Schwangere häufig von Albträumen heimgesucht werden. Meist handelt es sich um Träume, die Ängste der werdenden Mutter verarbeiten – Ängste, die sich auf das kleine heranwachsende Geschöpf oder die Herausforderungen beziehen, die die neue Rolle mit sich bringt. Seltsamerweise träume ich in den vergangenen Monaten von Wilma. Meistens handelt es sich um Albträume, ganz reale Ängste, die sich um Wili und ihre Gesundheit drehen. Dafür mag es eine einfache psychologische Erklärung geben. Mir zeigt es jedoch, wie sehr mir nicht nur das in mir wachsende Baby, sondern eben auch Wilma am Herzen liegt.

Es mag sein, dass die Sorge um ein Menschenkind noch stärker ausgeprägt sein kann, aber nicht muss. Liebe, sich verantwortlich fühlen, den anderen beschützen wollen: Das alles zielt auf ein bestimmtes Geschöpf ab – nicht auf eine mehr oder weniger enge soziale oder biologische Verwandtschaftsbeziehung, Art, Gattung oder Rasse.

Daher möchte ich behaupten, dass der Mutterinstinkt und die Mutterliebe etwas sind, das nicht nur Mütter im herkömmlichen Sinne kennen und ihrem leiblichen Kind gegenüber empfinden. Es ist eine viel universellere Macht…

Was denkt ihr?

 

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