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Spaziergänge im Dunkeln: Was ihr beachten solltet!

Spaziergänge Hund Dunkeln
Neele
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Spaziergänge im Dunkeln werden in den nächsten Monaten leider wieder zur Gewohnheit. Dunkelheit bedeutet allerdings auch schlechtere Sicht für Hund, Halter und für diejenigen, denen man unterwegs begegnet. Das können Fahrradfahrer oder Jogger sein, die über „unsichtbare“ Leinen stolpern, Autofahrer, die bei Dunkelheit oft einen Tunnelblick bekommen, oder Spaziergänger, die sich schrecklich erschrecken, weil wie aus dem Nichts ein Hund vor ihnen auftaucht. Daher gilt nun besondere Vorsicht: Macht euren Hund und euch so sichtbar wie möglich, denn Sichtbarkeit = Sicherheit.

Geht als Herrchen mit gutem Beispiel voran

Je besser man euch mit eurem Hund wahrnimmt, desto geringer ist die Gefahr, dass euch unterwegs etwas passiert. Wenn möglich, verlegt eure Spaziergänge auf gut beleuchtete Wege. Wählt helle oder sogar reflektierende Kleidung, damit ihr euch besser vom dunklen Einerlei abhebt.

Je besser man euch mit eurem Hund wahrnimmt, desto geringer ist die Gefahr, dass euch unterwegs etwas passiert.

Für nicht oder schlecht beleuchtete Wege wie Wald- oder Feldwege gehört eine Taschenlampe unbedingt zur Grundausstattung. Sollte euer Hund sich verletzen, könnt ihr die betreffende Stelle mit der Taschenlampe besser prüfen und erste Maßnahmen ergreifen. Außerdem können die dunklen Wege schnell zu Stolperfallen werden. Einige Leute statten sich sogar mit Stirnlampen aus und halten ihre Hände für Leine, Schirm & Co. frei.

Wenn ihr in den Morgen- oder Abendstunden oder bei schlechtem Wetter am Straßenrand unterwegs seid, bedenkt: Autofahrer haben am Steuer eine Art Tunnelblick und bemerken euch mit Hund mitunter erst spät. Daher meidet möglichst dunkle Landstraßen und Straßen ohne separaten Gehweg. Überquert Straßen an gut beleuchteten Stellen.

Mit Taschen- oder sogar Stirnlampe ausgestattet seht ihr mehr und werdet von anderen gesehen.

Auch für euren Hund gilt: „Sehen und gesehen werden“. Um diesem Motto gerecht zu werden, braucht euer Vierbeiner in der dunklen Jahreszeit besonderes Zubehör.

Spaziergänge im Dunkeln

Macht euch und den Hund bei Spaziergängen im Dunkeln so sichtbar wie möglich. Sichtbarkeit bedeutet mehr Sicherheit.

Hunde-Zubehör für die dunkle Jahreszeit

Auch euer vierbeiniger Begleiter sollte aus Sicherheitsgründen besser ausgestattet sein als in den Sommermonaten, damit er rechtzeitig von Autofahrern, Spaziergängern oder Radfahrern gesehen wird. Für diesen Zweck eignen sich entweder Leuchthalsbänder, reflektierende Geschirre und Leinen, Reflektoren oder Blinklichter, die am Halsband oder Geschirr befestigt werden.

Auch euer Hund sollte aus Sicherheitsgründen besser ausgestattet sein als in den Sommermonaten.

Von Blinklichtern haben wir allerdings bereits Abstand genommen, da sie sich bei mäßigem bis wildem Spiel in Nullkommanichts verabschieden. Experten sind sogar der Meinung, dass die Lichter die Hunde irritieren und ihre Kommunikation untereinander stören. Das ist wahrscheinlich auch davon abhängig, wo man sie am Hund „anbringt“. Blinkendes Zubehör direkt im Gesicht des Hundes zu platzieren ist natürlich weniger empfehlenswert.

Blinkendes Zubehör direkt im Gesicht des Hundes zu platzieren ist natürlich weniger empfehlenswert.

Einige Hundehalter schwören auf reflektierende Westen. Netter Nebeneffekt: Hunde, die schnell frieren, sind durch den zusätzlichen Stoff der Weste gegen Kälte und Nässe geschützt.

Grundsätzlich solltet ihr euren Hund übrigens nach einem Spaziergang bei Regenwetter zuhause ordentlich mit einem Handtuch abrubbeln und ihm ein warmes Plätzchen zum Aufwärmen bereithalten.

Spaziergang Regen

Trocknet euren Hund nach einem Spaziergang im Regen gut ab und bereitet ihm ein warmes Plätzchen vor.

Hunde sind im Dunkeln klar im Vorteil

Euer Hund hört und riecht im Dunkeln deutlich besser als ihr. Reh, Hase und Katze werden von ihm daher sehr viel früher bemerkt als von euch. Denn: Während sein Hör- und Riechvermögen lichtunabhängig sind, sinkt eure Sehleistung im Dunkeln um bis zu 70 Prozent. Wir reagieren also deutlich langsamer und bekommen erst dann etwas von Hase & Co. mit, wenn unser Hund bereits im gestreckten Galopp der verführerischen Spur folgt. Für Herrchen und Frauchen gut abrufbarer Hunde: kein Problem; für den Rest schon. Bei nicht hundertprozentig abrufbaren, jagdaffinen Hunden solltet ihr auf Nummer sicher gehen und sie zumindest an der Schleppleine führen.

Nehmt für jagdaffine und nicht zu 100 Prozent abrufbare Hunde unbedingt eine Schleppleine mit.

Bellalarm: Wer ist hier der Angsthase?!

Im Dunkeln verhalten sich viele Hunde ängstlicher und schlagen häufiger an. Eine Abfalltonne wird dann plötzlich zum gefährlichen Getier. Die Frage ist allerdings, warum der Hund wachsamer und/oder sensibler reagiert: Fühlt er sich unsicherer oder leistet sein Beschützerinstinkt im Dunkeln besondere Dienste? Das würde allerdings bedeuten, dass die Hunde einen Grund hätten, die Führungs- und Beschützerrolle bei Dunkelheit zu übernehmen.

Eine Abfalltonne wird plötzlich zum gefährlichen Getier.

Könnte es sein, dass nicht der Hund zum Angsthasen mutiert, sondern das andere Ende der Leine? So abwegig ist die Vermutung gar nicht: Es ist erwiesen, dass die Mehrzahl der Menschen im Dunkeln wachsamer und angespannter ist als im Hellen (…genetisches Überbleibsel unserer Vorfahren). Durch das eingeschränkte Sehvermögen nehmen wir unsere Umwelt „in schlechterer Qualität“ wahr. Das verunsichert und macht wachsamer.

Könnte es sein, dass nicht der Hund zum Angsthasen mutiert, sondern wir?

Das spürt auch euer Hund: Da zieht man Fiffi schon mal näher an sich ran, schaut häufiger in 360-Grad-Manier um sich und ruft den Hund schneller ab als sonst – allein auch deswegen, weil man nicht sieht, woran der Hund schnüffelt oder ob er bereits im Fressmodus ist. Das unsichere Verhalten entgeht den feinen Antennen des Hundes natürlich nicht und er fühlt sich zur Führung berufen – die ist dem verunsicherten Menschen schließlich nicht mehr zuzutrauen. Daher solltet ihr versuchen auch im Dunkeln souverän zu bleiben – gar nicht so einfach.

Hund Regen

Nicht nur die Dunkelheit kann gefährlich werden. Auch Nässe, Wind und Schnee können zum Gesundheitsrisiko für euren Hund werden.

Doch nicht nur die Dunkelheit und schlechte Sicht kann zum Risiko für euch beide werden, sondern auch Nässe, Wind und Kälte. Lest mehr dazu in den Beiträgen: Winterblues bei Hund und Herr und Pflegetipps: Hunde im Herbst und Winter.

Tage, an denen man nicht einmal „einen Hund vor die Tür jagt“? Geht nicht, gibt´s nicht! Wie schützt ihr euch und euren Hund vor Nässe, Kälte und mieser Laune?

Bilder: Clipdealer

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