Aufmacher, Beziehung, Freizeit, Hund & Mensch, Ressourcen
Kommentare 2

Tierheim Hunde: Unser Leben mit „Problemhund“ Lou – Episode 19

Tierheim Hund
Neele
Find me


Lou ist wohl das, was landläufig als „Hund mit geringen Chancen auf ein Leben ausserhalb des Tierheimes“ bezeichnet wird. Die Prognosen „schwer vermittelbar“ bis „aussichtslos“ schienen auf seiner Stirn zu prangen. Einem jungen Rüden, der in seinem Leben nichts falsch gemacht hat, sondern einfach in die falschen Hände geraten ist, geben Annika und ihr Mann Sebastian eine zweite Chance.

Von Gastautorin Annika

*Fortsetzung* – Lest auch Episode 1, 2 und 3 und 4: Tierheim Hunde: Unser Leben mit „Problemhund“ Lou – Episode 1Episode 2Episode 3Episode 4Episode 5 und Episode 6, Episode 7, Episode 89, Episode 10 und 11 und 12 und Episode 13 sowie 14. Episode 15 findet ihr hier, Episode 16 hier, Episode 17 und 18 hier..

Episode 19: Urlaub mit Hund in Kroatien

Die plötzlich nicht mehr geliebte Box

Als wir das erste Mal von unserer Unterkunft aus mit Lou wegfahren wollten, stieg er plötzlich nicht mehr in seine Box ein. Selbst mit Leckerchen ließ er sich nicht hinein locken. Teilweise wollte Lou sogar nicht mehr bis zum Kofferraum vorlaufen. Wir waren ratlos.

Er liebte diese Box. Eigentlich würde Lou sofort in jeden Kofferraum einsteigen, selbst wenn es nicht unser Auto wäre…! Ob ihm die lange Fahrt doch zugesetzt hatte?! Wir nahmen die Box für diese kurze Fahrt vorerst aus dem Kofferraum heraus. In den leeren Kofferraum stieg Lou dann ohne Probleme ein.

Später kontaktierten wir unsere Hundetrainerin, die meinte, dass es an der langen Fahrt und der ungewohnten Umgebung liegen könnte. Lous gesamte Routine sei verloren. Und das ist nun einmal das, was ihm sonst Sicherheit gibt. Nun ist er wieder unsicher. Wir sollten die Box wieder in das Auto packen und sie gab uns ein paar Tipps.

Da Lou sich mit seinem gewöhnlichen Futter nicht locken ließ, kauften wir in einem Tiergeschäft Hundewürste und übten nun täglich mit ihm an der Kofferraumbox, die er zum Glück dadurch relativ schnell wieder bestieg. Das Training setzten wir den gesamten Urlaub fort. Schließlich hatten wir für die Heimreise noch zwei Tage Autofahrt mit einigen Ein- und Aussteigepausen vor uns.

Leider stellten wir schnell fest, dass unser Hund nicht so ganz blöd, ist wie er es manchmal vorzutäuschen versucht. Die Ein- und Aussteigespielchen mit der Wurst machte er mit Freude mit. Sobald wir jedoch tatsächlich mit ihm wegfahren wollten, witterte es Lou irgendwie und steig nicht in die Box ein. Es gab also leider das ein oder andere Mal, bei dem wir gezwungen waren, Lou in seine Box zu heben, was er nur teilweise bereitwillig zu ließ.

Auch der Rückweg nach Hause war schwierig. Nach jedem Stop verweigerte Lou die Weiterfahrt in der Box. Erst bei unserer letzten Pause – wir waren schon wieder darauf vorbereitet, Lou in die Box zu heben – stieg er plötzlich wieder freiwillig ein. Im Nachhinein können wir immer noch nicht sagen, woran es lag, dass er nicht mehr in seine Box wollte. Wir vermuten, dass es ihm insgesamt einfach zu warm war. Denn bei diesem letzten Stop war es deutlich kühler als an den anderen Orten. Zudem steigt er zuhause wieder ohne Probleme ins Auto.

Bisher hat er nur einmal nach dem Hundetraining nicht wieder einsteigen wollen. Seither ist jedoch alles wie gewohnt. Manchmal möchte man wirklich mal wissen, was Hunde so denken…!

Gerade noch einmal gutgegangen 

Einige Tage nach unserer Ankunft in Kroatien wollten die Eltern unserer Vermieterin am Abend vorbeikommen, um den Garten zu bewässern. Wir waren erst spät zu Hause und gingen davon aus, dass sie bereits da gewesen wären.

Mein Mann war mit Lou noch kurz draußen im Garten, während ich drinnen einige Sachen auspackte. Da hörte ich plötzlich Lou wild bellen, meinen Mann nach ihm rufen und die erschrockene Stimme einer Frau. Ich dachte direkt: „Oh Mist! Die Eltern sind jetzt da, Lou läuft frei und rast quasi direkt auf die beiden zu!“

Also stürmte ich raus. Ich sah, dass Lou wild vor dem Tor bellte und mein Mann ihn sich geschnappt hatte und versuchte ihn zu beruhigen. Schließlich drückte er ihn mir in die Hand und ich ging erst einmal mit ihm rein und leinte ihn an. Die Besucher konnten sich scheinbar glücklicherweise wieder hinter das Tor retten, bevor Lou sie erreichte. Dabei wollten sie eigentlich nur noch einmal schauen, wie es uns bzw. insbesondere meinem Mann mit seinem kaputten Fuß ging, denn zum Garten bewässern waren sie bereits da gewesen, als wir unterwegs waren.

Für ein paar Momente hatte ich Blut und Wasser geschwitzt. Da ist man zu Gast und der Hund zeigt sich von seiner „besten“  Seite und frisst die Besitzer quasi gleich auf… Die Beiden schienen es uns aber nicht übel zu nehmen.

Eins war jetzt jedenfalls sicher: Einbrecher konnten sich nicht auf das Grundstück schleichen!

Fortsetzung folgt am 15. April 2018. Verfolgt jeden Sonntag die Geschichte von Lou, dem Hund aus dem Tierheim!

 

Verpasst keinen Beitrag mehr! Meldet euch für den Fiffibene Newsletter an!

 

(Visited 837 times, 1 visits today)

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert