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Zecken: Besserer Borreliose-Schutz für den Hund

Neele
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Im Frühjahr greifen sie wieder an: die Zecken (Infografik). Nahezu jede dritte Zecke in Deutschland ist Träger von Borreliose-Erregern. Laut Experten eine unterschätzte Gefahr. Wann ein Verdacht auf eine Infektion mit Borrelien besteht und wie ihr euren Hund bestmöglich schützen könnt, erfahrt ihr im Gastbeitrag von Bernd Stumm.

Von Bernd Stumm

 

Eine gute Nachricht für Hundehalter vorneweg: Sie können Ihren besten Freund mit einer Impfung vor Borreliose schützen. Eine sinnvolle Maßnahme, denn streift der Vierbeiner durch hohes Gras und Gebüsch, fängt er sich schnell Zecken ein. Die Gefahr, dadurch mit Borreliose infiziert zu werden, ist hoch. Und: auch beim Hund kann die Krankheit chronisch und schwer verlaufen. Ein Schicksal, das weitgehend vermieden werden kann, da neuere Entwicklungen einen breiten Borreliose-Schutz ermöglichen.

Auch beim Hund kann die Krankheit chronisch und schwer verlaufen.

 

Borreliose – eine ernst zu nehmende Krankheit

Um die Borreliose rankt sich viel falsches Wissen. Deshalb wird die Gefahr für den Hund häufig unterschätzt. Tatsächlich ist nahezu jede dritte Zecke in Deutschland Träger von Borreliose-Erregern. In einigen Regionen liegt das Risiko, dass ein Hund sich bei einem Zeckenstich infiziert, sogar bei 50 Prozent.

Fiffibene Hundeblog Zecken

Foto: zecken.de

Eine Erkrankung verläuft in zwei Phasen: zunächst wirkt das Tier müde, ist fiebrig und zeigt wenig Appetit. Diese unspezifischen Symptome treten erst Tage, Wochen oder sogar Monate nach dem Zeckenstich auf, weshalb sie von Haltern und Tierärzten häufig nicht damit in Verbindung gebracht werden. Bei etwa einem Drittel rufen die Erreger zumindest zeitweise Entzündungen der Gelenke hervor. Der Hund lahmt oder kann sich gar nicht mehr erheben. Ein langfristiges Leiden ist nicht auszuschließen. Wenn die Krankheit das Tier besonders schwer trifft, befallen die Erreger innere Organe wie das Herz oder die Nieren.

Meistens sind die ersten Symptome unspezifisch und treten Tage, Wochen oder sogar Monate nach dem Zeckenstich auf.

 

Die Impfung – eine sinnvolle Maßnahme?

Nicht immer lässt sich eine Borreliose mit Antibiotika erfolgreich behandeln. Die Erreger können verborgen im Gewebe des Hundes überleben und eine erneute Erkrankung hervorrufen. So wird die Behandlung mitunter langwierig und belastet das Tier. Die Ständige Impfkommission für Tiere (StIKo Vet.) befürwortet deshalb die Impfung als Teil des Borreliose-Schutzes – neben regelmäßigem Absuchen des Fells nach Zecken und dem Einsatz von Antiparasitika.

Dreifacher Schutz: Impfung, Anti-Zeckenmittel und das Absuchen des Fells nach jedem Spaziergang.

 

Wer sein geliebtes Tier effektiv schützen möchte, sollte alle drei Möglichkeiten ausschöpfen. Denn bei Krankheiten, die schwerwiegende Folgen für die Gesundheit des Tieres haben können, sollte auf einen verlässlichen Schutz geachtet werden.

Fiffibene Hundeblog Zecken

Foto: zecken.de

Worauf bei der Impfung zu achten ist

Seit rund 15 Jahren gibt es die Borreliose-Impfung für den Hund. Inzwischen ist ein breiterer Schutz gegen mehrere Erregerarten möglich. Im Idealfall sollte die Impfung im Welpenalter erfolgen – ab zwölf Wochen – weil die natürliche Abwehr durch die Muttermilch relativ schnell abgebaut wird. Die ersten zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen stellen einen Grundschutz her. Die jährliche Wiederholungsimpfung sorgt für einen Langzeitschutz. Außerdem befürwortet die StIKo Vet. eine einmalige Zwischenimpfung sechs Monate nach dem Grundschutz.

Inzwischen ist ein breiterer Schutz gegen mehrere Erregerarten möglich.

 

Bei der Impfung werden dem Hund inaktivierte Borreliose-Erreger injiziert, gegen die sein Immunsystem spezielle Abwehrstoffe bildet. Sticht eine infizierte Zecke den Hund, gelangen die Antikörper in den Zeckendarm und binden die dort befindlichen Borrelien. Auf diese Weise wird weitgehend verhindert, dass die Krankheitserreger überhaupt in den Organismus des Hundes gelangen. Da es in Deutschland verschiedene Arten von Borrelien gibt, sollte ein Impfstoff gewählt werden, der ein möglichst breites Spektrum abdeckt.

 

Zum Gastautor Bernd Stumm

Bernd Stumm schreibt als Fachredakteur u.a. für das Informationsportal zecken.de.

 

Umfrage zum Zeckenschutz

In Kooperation mit dem VDH Verband für das Deutsche Hundewesen hat Bernd Stumm noch eine Umfrage zum Zeckenschutz beim Hund gestartet. Ein Interview mit Prof. Dr. Straubinger über den Zecken- und Borreliose-Schutz beim Hund sowie weitere interessante Informationen findet ihr ebenfalls auf der Website des VDH.

 

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